Schon wieder - Zeitumstellung - muss das noch sein?

Habt ihr euch auch schon häufiger gefragt, weswegen euch im Frühjahr eine Stunde genommen wird, um sie euch im Herbst zurückzuzahlen? Die Zeitindustrie ist schuld daran. Sie bekommt im Frühjahr eine Stunde für lau geschenkt, verwaltet sie ein wenig und zahlt sie im Herbst wieder zurück. Sie behält aber die erwirtschafteten Zinsen. Ein Unding, nicht wahr?

Wie jetzt? Das glaubt ihr nicht? Na, schauen wir mal nach.

Wusstest ihr

Die Erdrotation am Äquator wird mit etwa 1670 km pro Stunde und in unseren Breiten, also Deutschland/Europa, mit rund 1000 km pro Stunde angegeben. Sie dreht sich von West in Richtung Ost. Also, im Osten ist “das Jetzt” immer ein anderes “Jetzt”, also meist “später” als im Westen, weswegen auch die Sonne immer im Osten aufgehen wird. Ein geographischer Längengrad entspricht einem Zeitunterschied von 4 Minuten. So liegt zum Beispiel Düsseldorf auf dem 7. Längengrad, Dresden hingegen auf dem 14. Längengrad. Die Entfernung beträgt etwa 500km Luftlinie. So ist die tatsächliche Zeit in Dresden, während du das hier vielleicht in Düsseldorf liest, immer eine halbe Stunde später.

Betrachten wir das ganze europaweit, dann wird das Ganze noch extremer. Die Westküste in Spanien liegt nahe des Längengrades 10° West. Die Ostgrenze Polens jedoch nahe des Längengrades 25° Ost. Zwischendrin der Nullmeridian, also Greenwich Mean Time (GMT). Wie wir gelernt haben, ein Längengrad hat 4 Minuten Zeitunterschied zur Folge. Also beträgt der Zeitunterschied zwischen den beiden EU Grenzen in der Summe 35°, also 35 * 4 = 140 Minuten bzw. 2:20 Stunden. Portugal hat im Übrigen Greenwich Zeit, ein Umstand, den viele nicht kennen werden. Ebenso Griechenland ist eine Stunde weiter als EU-Einheitszeit. Französisch-Guyana ist 5 Stunden hinterher, also GMT-3

Wer sich die Zeitzonen mal genauer ansehen möchte, der möge dann hier mal nachsehen.

Da das allein nun zu einfach wäre, hat man die Erdachse, um die unsere Erde rotiert, auch noch 23,5° schräg gestellt. Blöd nur, dass diese gedachte Erdachse ihre Lage im Bezug zur Sonne nicht verändert, weswegen wir mit diesen Jahreszeiten gesegnet/gestraft sind. Deswegen ist es im Winter im Norden etwas dunkler, bis hin zu Tagen ganz ohne Sonnenlicht. Der Süden ist davon etwas weniger betroffen. Bis auf die Bayern vielleicht. Die leben im Schatten ihrer Alpen und kein Licht ward da gesehen.

Mit anderen Worten: Zeit ist mal wieder relativ. Anders als bei Einstein jedoch, sind wir abhängig von unserem gewohnten 24 Stunden Rhythmus. Der Laden um die Ecke hat eben genau bis 19 Uhr geöffnet, nicht bis Sonnenuntergang. Der Zug kommt um 20 Uhr an, nicht kurz nach Sonnenuntergang. Denn, wie oben erwähnt, der Sonnenuntergang ist von Längengrad zu Längengrad um 4 Minuten verschoben. Deswegen brauchen wir eine Zeiteinteilung. Es sind diese äußeren Einflüsse, die uns diese Zeit aufgezwungen haben. Der Mensch hat diese Einteilung auf 24 Stunden zu je 60 Minuten, zu jeweils 60 Sekunden gemacht. Bis hierhin so logisch, oder?

Der Information halber, es gibt, beziehungsweise es gab tatsächlich auch mal eine Dezimalzeit. Erfunden haben diese, wie sollte es anders sein, die Franzosen. Umgesetzt mit der französischen Revolution 1793. Das war aber kein Erfolgsmodell, weswegen die Dezimalzeit 1795 wieder abgeschafft wurde.

Probleme in der EU

Nun streitet die Europäische Politik, nach der europaweiten Bürgerbefragung 2018, über die Zeit. Die Sommer-/Winterzeitumstellung soll abgeschafft werden. Da sind sich alle so weit einig. Strittig ist aber der Punkt, welche Zeit danach gültig sein soll. Die Sommerzeit, zu der es eine Stunde später dunkel wird, oder die “Normalzeit”, also Winterzeit, zu der es eine Stunde eher dunkel wird? Für mich kein Wunder, denn eine europaweite Einheitszeit würde bedeuten, dass zwar am äußersten Zipfel in Spanien um 18 Uhr noch die Sonne scheint, dasselbe 18 Uhr aber am äußersten Zipfel in Polen bedeutet, dass es schon seit 16 Uhr dunkel ist. Wer will das? Wer möchte früh morgens um 4 Uhr schon Licht haben, wenn es doch 6 Uhr genügte? Denn genau das wäre die Konsequenz dieser “Einheitszeit”.

Jedes Land kann selbst entscheiden, welche Zeitzone herrschen sollte. Die EU-Kommission befürchtet hier einen Flickenteppich der nach deren Duktus zur Folge hätte, dass ein Chaos bei Terminen und Reisen stattfinden würde. Oder Probleme bei Fernsehübertragungen. Wie wir aber inzwischen wissen, gibt es heute schon Zeitunterschiede innerhalb der Europäischen Union. Machen die denn keine Probleme? Offensichtlich nicht. Nicht mal in den USA oder in Russland gibt es hier Probleme mit den unterschiedlichen Zeitzonen. Und die haben einige mehr davon.

Überalimentierte Sesselfurzer -> Bürokratie

Schuld hat hier eindeutig die überbordende Bürokratie. Bürokraten haben Sozialismus. Sie werden bezahlt, egal wie groß deren Arbeitsverweigerung ist. Denn es wäre ein Einfaches, diese Zeitumstellungen von heute auf morgen abzuschaffen. Jedes Land setzt sich danach eine Zeit in der es leben möchte, Problem gelöst. Keine Zeitumstellungen mehr, keine wartenden Züge, die “auf die Zeit warten” müssten (so wie in der kommenden Nacht) und so weiter.

Wo also ist das Problem?

Kommentare

Wie immer Kommentare per Mail oder Twitter an uns.

© 2021 - 2024 . All rights reserved.